Erlesenes

Robert Musil - Der Mann ohne Eigenschaften

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Und da der Besitz von Eigenschaften eine gewisse Freude an ihrer Wirklichkeit voraussetzt, erlaubt das den Ausblick darauf, wie es jemand, der auch sich selbst gegenüber keinen Wirklichkeitssinn aufbringt, unversehens widerfahren kann, daß er sich eines Tages als ein Mann ohne Eigenschaften vorkommt.


aus:

Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg
1. Auflage
Mai 1978



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Hermann Hesse - Media in vita

...
Mach dich zum Ziel und Endpunkt der Natur,
...
Erkenntnis blüht auf diesem Pfade dir:
Dein innerstes Ich, das nie ein Tod zerstört,
gehört nur dir,
...
Nun endet Zaubers Macht,
Du bist erwacht,
Hörst fern die Chöre brausen
Im Tal des Irrens und der Sinnen,
Und ruhig wendest du vom Außen
Dich weg und zu dir selbst, nach innen.
Dann wirst du ruhn,
Wirst letzten Tod gestorben sein,
Zur Stille gehst du ein,
Den traumlos tiefen Schlaf zu tun.




aus:

MEDIA IN VITA von Hermann Hesse
Gesammelte Werke in zwölf Bänden
Band 1 Gedichte - Frühe Prosa - Peter Camanzind
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main
26.-36. Tausend 1973



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1102 mal gelesen

Max Frisch - Andorra

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PATER
... Sie mögen dich alle nicht, ich weiß. Ich weiß auch warum. 's ist ein Funke in dir. Du denkst. Warum soll's nicht auch Geschöpfe geben, die mehr Verstand haben als Gefühl? ...
Du bist nun einmal anders als wir. Hörst du mich? Ich sage: Du bist nicht feig. Bloß wenn du sein willst wie ... alle, dann bist du feig ...

Eine Orgel setzt ein.

ANDRI
Kann ich jetzt gehn?

PATER
Denk darüber nach, Andri, was du selbst gesagt hast: Wie sollen die andern dich annehmen, wenn du dich selbst nicht annimmst?

ANDRI
Kann ich jetzt gehn ...

PATER
Andri, hast du mich verstanden?



aus:

Andorra von Max Frisch
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main
246.-295. Tausend 1969



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3028 mal gelesen

Jewgenij Samjatin - WIR

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Ich bin nämlich wieder gesund, völlig gesund. Unwillkürlich muß ich lächeln, ich kann nicht anders: man hat mir einen Splitter aus dem Kopf gezogen, und ich spüre eine große Leere und Erleichterung. Nein, keine Leere, es ist nur nichts mehr da, das mich am Lächeln hindert (das Lächeln ist der Normalzustand eines normalen Menschen).



aus:

WIR von Jewgenij Samjatin (1920)
Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln
9. Auflage
2006



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375 mal gelesen

Laotse - Tao te king

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Ist der SINN verloren, dann das LEBEN.
Ist das LEBEN verloren, dann die Liebe.




aus:

Tao te king von Laotse (6. Jh. v. Chr.)
übertragen von Richard Wilhelm
Eugen Diederichs Verlag
11. Auflage
1974



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